Montag, 20. Juli 2009

Ich bin umgezogen!

Das war aber mal ein kleiner Zwischenstopp hier. Ich habe knapp einen Monat mit einem netten Blogspot-Blog getestet, ob mir das Bloggen gefällt. Die Antwort: Ja. Die Konsequenz: Ich bin umgezogen!

Ihr findet meinen Blog ab sofort unter:

Samstag, 18. Juli 2009

Gleichere Gleichstellung

Die Gleichstellung von Schwulen und Lesben ist (wie ich schon mal beim CSD schrieb) eine schwierige Sache. Sie wollen toleriert werden und gleichgestellt sein - aber bis zu welchem Grad? Dass das ein Tanz auf der Rasierklinge ist beweist meiner Meinung nach auch dieses Beispiel, erlebt vor wenigen Tagen bei Ikea an einem Computer-Terminal, an dem man die Ikea-Bezahlkarte beantragt. Folgendes Bild:


Ich stand mit einem Freund (der ebenfalls schwul ist) vor dem Monitor und unsere erste Reaktion war: Wow! Das ist doch mal Fortschritt und Toleranz. Endlich haben Homosexuelle einen eigenen Menüpunkt bei der Frage nach dem Familienstand.

Aber bei näherem Nachdenken ist das doch alles andere als Gleichstellung. So schön es ist, dass die Option "gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft" (was übrigens nicht die "Homo-Ehe" ist) in der Liste auftaucht, so sehr ist es eine Abgrenzung zum "Normalen". Das Gleichgeschlechtliche wird als Sonderform aufgenommen, ist in der Liste nicht gleichzusetzen mit "zusammenlebend" oder "verheiratet".

Ich bin mir sicher, dass es Ikea "nur gut gemeint hat", wie man so schön sagt. Aber dieses Beispiel verdeutlicht nur einmal mehr, wie schwer es ist, eine echte Gleichstellung zu erreichen. Ein Bekannter von mir regte sich einmal auf, als in der Zeitung von dem "schwulen Ehepaar Peter und Stefan" die Rede war. "Wenn sie Peter und Stefan heißen, sind sie natürlich ein schwules Paar. Warum muss man das denn so unterstreichen?", regte er sich auf. Und ergänzte, dass man ja auch nicht sagt: "Das sind Heinz und Erika, ein heterosexuelles Ehepaar". Recht hat er!

Ganz von der (vermeintlichen) Gleichstellung mal abgesehen, denke ich, dass für Ikea hier noch ein anderer Grund ausschlaggebend war, Homosexuelle als Extra-Menüpunkt aufzuführen. Denn schon seit langem gelten Schwule (und bestimmt auch Lesben - aber da kenn ich mich nicht so aus) als solvente Kundschaft, die gerade in Sachen Einrichtung und Design viel Geld ausgibt. Und wenn man das schon im Antrag für die Bezahlkarte abgeklopft hat, weiß man um so besser, wen man sich da als Stammkunden angelockt hat - und kann umso zielgerichteter Werben. Schöne neue Welt...

Donnerstag, 16. Juli 2009

Generationenkonflikt

Da bin ich aber froh. Für die Generation Golf war ich immer zu jung, auch wenn ich das gleichnamige Buch von Florian Ilies
geliebt habe. Aber jetzt habe ich auch eine eigene Generation mit cooler Bezeichnung: Ich bin einer aus der Generation Upload!

Klasse. Aber was soll das nur? Und bin ich mit meinen 26 Jahren nicht schon zu alt? Schließlich sind die Web-Cracks heutzutage eigentlich immer gut zehn Jahre jünger. Aber nein! Vodafone selber, der Erfinder und somit Hausherr der "Generation Upload", sagt, dass ich dazugehöre. Der Mobilfunkbetreiber schreibt selber:
Du bist die „Generation Upload“. Warum? Weil alles, was Du startest, heute die Welt bewegen kann!

Klingt ein wenig nach Schmetterlingseffekt für Arme. Aber naja, dann bin ich eben notgedrungen ein Mitglied der Generation Upload. Warum auch nicht. Ich gehöre ja (glaube ich) auch schon zur Generation Praktikum, auch wenn ich in meinem Leben nur ein einziges gemacht habe. Der Generation Doof gehöre ich ja auch schon ungefragt an, wahrscheinlich war ich einfach zu blöd, mich zu wehren.

Aber dafür kann ich das ja alles in diesem Blog-Post niederschreiben, uploaden und so beweisen, dass ich wirklich der Generation Upload angehöre. Und Angst haben, dass ich damit vielleicht die Welt verändere. Tolle Generation!

Mittwoch, 15. Juli 2009

Eine geniale Wahl-Kampagne, Schätzelein!

Es fing alles mit einem kleinen, mysteriösen Viral-Video auf Youtube an. Es folgte ein rätselhafter Mini-Auftritt bei 9Live und schon fragten sich alle: Was ist da bei Schlämmer los?

Inzwischen ist klar: Hape Kerkeling hat einen neuen Kinofilm in der Planung. Hauptrolle: Seine Kultfigur Horst Schlämmer. Handlung: Schlämmer will Kanzler werden. Mehr: Unbekannt.

Aber das Drumherum ist einfach irre. Wenn einer weiß, wie man heutzutage Werbung macht, dann Hape Kerkeling und die Leute, die dahinter stehen! Nach den kleinen Spots wurde schnell vermutet, was dahinterstecken könnte: PR für einen Film. Aber was für eine PR. Inzwischen twittert Horst Schlämmer unter dem Namen HSPartei, ist bei Facebook und überall sonst im Netz vertreten.

Schlämmer hat eine eigene Wahl-Website mit Wahlwerbespot (www.wähle-schlämmer.de), echte Wahlplakate (Foto links), Fahnen (Werbefahnen, nicht nur eine Dornkaat-Fahne) und und und. Wenn Hape Kerkeling als Horst Schlämmer wirklich in die Politik ginge - er würde wahrscheinlich wirklich gewählt werden.

Dabei ist es schon genial, wie Kerkeling es geschafft hat, aus seiner Kunstfigur eine eigene Persönlichkeit zu machen. Auch wenn jeder weiß, wer hinter den falschen Zähnen und dem verfetteten Trenchcoat steckt: Horst Schlämmer wird als eigenständige Person wahrgenommen. Horst Schlämmer war zu Gast bei "Wetten, dass...?", Horst Schlämmer hat bei "Wer wird Millionär?" teilgenommen, Horst Schlämmer hat sich sogar wahrhaftig ins Goldene Buch der Stadt Grevenbroich eingetragen. Kann man es als fiktive Figur weiter bringen?

Ich bin gespannt, was der nächste PR-Coup wird. Kritik gab es bei der aktuellen Kampagne jedenfalls nur einmal: Als er sich bei Facebook mit Bushido in einem Tonstudio zeigte, waren die Fans entsetzt: "Schade, Bushido ist bekanntermassen homophob hoch drei; wie geht das denn, lieber HP?" oder "Mit Bushido? Ich glaube ich spinnne. Dann werd ich wohl doch nicht in den Film gehen.... Schlimm!"

Am 20. August startet der Film in den Kinos. Ich bin gespannt. Und halte es mit Schlämmers Wahlslogan: "Yes Weekend!"

Dienstag, 14. Juli 2009

Ein Tag im Bett

Zugegeben, der Clip ist nicht neu, aber wirklich sehenswert! Kreativ, wunderschön und atemberaubend. So kann ein Tag im Bett verlaufen:

Wenn die Ältesten auf jung machen...

So, am Freitag soll es also so weit sein: Die ZDF-Nachrichten im neuen Gesicht. Und seit gestern Abend kann man auch bei DWDL sehen, wie die neuen Opener dann aussehen sollen und wie cyber-modern-hyper-chic die News ("Nachrichten" klingt ja eigentlich auch so veraltet) dann sind. Fazit eins: Sieht ja ganz modern aus. Fazit zwei: Warum das ZDF???

Mal ganz im Ernst, Leute: Es gibt Dinge, die nicht moderner sein dürfen als andere. Die Hörzu darf niemals neumodischer aussehen als die TV Spielfilm, die Süddeutsche Zeitung nie moderner als die Bild - und das ZDF eben auch nicht futuristischer als RTL, ProSieben und Co.

Es schauen doch nahezu ausschließlich alte Menschen zu (an dieser Stelle eine Entschuldigung an alle ZDF-Zuschauer, die sich jung fühlen). Warum sollen die denn verwirrt werden mit hyperfuturistischen Bluescreen-Effekten - und dann auch noch in den Nachrichten?

Aber einen gewichtigen Punkt will ich nicht verschweigen: Die Kosten. So ein moderner Relaunch kostet sicher auch eine Menge, klar. Aber zum Glück müssen sich die Jungs und Mädels vom Zweiten Deutschen keine Sorgen machen - denn sie bekommen ja die Gebühren der (Nicht-)Zuschauer von der GEZ überwiesen. Schön, wenn man da mal ein bisschen mehr ausgeben kann für ein modernes Gesicht, das man nicht braucht. Und wenn man dadurch den Rundfunkgebühren-Etat auch schön ausreizt. Denn nächstes Jahr wollen wir doch sicher nicht weniger Gebühren zahlen als heute, oder?!

Montag, 13. Juli 2009

10 Gags, die Sie nicht verpassen sollten

Von Sat.1 und - welch Überraschung - Comedian Michael Kessler selbst wurde "Kesslers Knigge" als Sensation angekündigt. Die Quoten sind mau, die Gag-Dichte der Sendung hoch. Nach mittlerweile vier gelaufenen Sendungen kann man doch mal ein kleines Zwischenfazit ziehen.

Sicher, das Konzept von "Kesslers Knigge" ist neu. Der "Knigge" im Titel ist wohl eher wegen der Alliteration gewählt, echte Benimm-Tipps sind das nicht. Eher Anstiftung zum Blödsinn machen. Aber genau das macht den Reiz der Sendung aus. Viele kleine Ideen, die mancher vielleicht im Kopf hat, sich aber niemals trauen würde, in die Tat umzusetzen. Und so ist "Kesslers Knigge" weniger Benimm-TV als eher Blödel-TV - und genau deswegen so lustig!

Hier einer meiner Favoriten:
10 Dinge, die Sie nicht tun sollten, wenn Ihre Frau mit Ihnen Schluss macht:


Bei der hohen Gag-Dichte ist auch klar, dass nicht jeder Witz zünden kann. Manches ist einfach zu platt, zu vorhersehbar oder zu lahm. Aber dann kommt immer mal wieder ein absoluter Knaller, bei dem man sich schier wegwerfen muss.

Dazu kommt, dass "Kesslers Knigge" eine Comedy ist, die wie gemacht ist für die Internet-Zeit: Die kleinen 10-Gags-Portionen lassen sich wunderbar als Viral-Clips über Youtube und Co. unters Volk bringen (oder aber in der schlechten Sat.1-Mediathek nachschauen). Und so kristallisieren sich nach und nach die besten Gag-Pakete raus und können auch die erreichen, die sich nie eine komplette Folge ansehen würden.

Die erste Folge fand ich noch sehr enttäuschend, bin aber inzwischen froh, drangeblieben zu sein: "Kesslers Knigge" ist nicht die Neuerfindung der Comedy - aber für den ein oder anderen Lacher gut. Und die meisten dieser Lacher rief bei mir bisher folgender Clip hervor:

10 Dinge, die Sie nicht tun sollten, wenn Ihre Tochter den ersten Freund vorstellt: