Sonntag, 28. Juni 2009

TV Spielfilm: Die Cover-Prostitution

So liegt sie vor mir auf dem Tisch, die aktuelle Ausgabe der Fernsehzeitschrift meiner Wahl. Was fällt auf? Ja, es ist nicht wie sonst eine hübsche Frau (zumeist Schauspielerin) drauf abgebildet, sondern ein fetter Fernseher auf einem Rasen. Und darunter auch nicht etwa die Ankündigung einer neuen TV-Serie, eines Kinofilms oder einer neuen Show - sondern der Hinweis auf ein neues Angebot des magentafarbenen Telekommunikationsriesen aus Bonn.

Klar, keine Frage, es sticht sofort ins Auge: Das kann doch nicht das echte Cover sein. Und dann - wenn man das merkt und genauer schaut - fällt einem auch das kleine Wort Anzeige ins Augen. Oben rechts. Auf der Titelseite. Heißt: Hier wurde das komplette Cover verkauft! Erschreckend: Die TV Spielfilm hat das nicht zum ersten Mal gemacht.

Es ist mindestens das dritte Mal, dass die Zeitschrift ihr komplettes Titelblatt als Anzeigenraum vergeben hat. Da sollte dann natürlich ordentlich der Rubel rollen. Aber mal im Ernst: Das kann doch nicht deren selbiger sein, oder? Ja, wir wissen alle, dass es der Medienbranche auch schlecht geht, dass die Auflagenzahlen zurückgehen, dass die Kunden laufen gehen. Aber ist man sich heutzutage nicht mal zu schade, sein eigenes Gesicht zu verscherbeln? Für ein paar tausend Euro sich komplett zu prostituieren?

Wer übrigens die hübsche Schauspielerin sehen will und auf die Ankündigung eines Kinofilms nicht verzichten will und ein echtes Cover sehen will, muss einfach umblättern:

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